Gründung des Unternehmens in Lüchow
Im Gebiet Hannover-Braunschweig gründen 31 Molkereien am 25. September 1952 die Milchverwertung Osthannover eGmbH. Mit dem Versand von Trinkmilch und der Milchtrocknung startet die sogenannte Ostmilch ihre Produktion an den Standorten Uelzen und Lüchow und entlastet so den hiesigen, vom Milchüberschuss geprägten Lebensmittelmarkt.
Die frühen Jahre
In einem sehr volatilen Umfeld scheut das junge Unternehmen kein Risiko und investiert in neue Technologien und Produkte. Mit Erfolg: Ostmilch kann schon früh ein überdurchschnittliches Milchgeld auszahlen und wächst schnell. Zwei Sprühtürme gehen in Betrieb, neue Produkte kommen auf den Markt und die Produktion von Buttermilch beginnt.
1953 |
Das Instant-Magermilchpulver nu*Milk kommt auf den Markt. |
1956 |
Der erste Sprühturm am Standort Uelzen geht in Betrieb. |
1959 |
Beginn der Butterproduktion. Neue Produkte: Futtermittel AVIT, Nerventonikum MOLAT, Diätnahrung NIRVANA und Naturkäse RIVANA |
1960 |
Der zweite Sprühturm wird in Uelzen angefahren. Die Milchverwertung Osthannover hat bereits über 100 Mitarbeiter. |
1961 |
Das Unternehmen wächst: 73 genossenschaftliche und private Molkereien plus 19 Zuliefermolkereien sind Mitglieder. Umfirmierung in Milchwerke Osthannover eGmbH |
Hinwendung zum Markt
Auf dem Milchmarkt wird es unruhiger. Die Aufnahmeverpflichtung der Milchüberschüsse und die täglich schwankenden Mengen stellen die Milchwerke Osthannover vor große Herausforderungen. Mit neuen Konzepten für Werbung und Vertrieb bewältigt das Unternehmen diese Aufgaben. Die Produktpalette und die Produktionskapazitäten werden ausgeweitet.
1963 |
Premieren: Messeauftritt auf der ANUGA, Entwicklung des ersten „Automaten-Kakaos“ in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Van Houten, erste Werbefilme |
1963 – 1965 |
Uelzena steht als Markenname für Frische- und Instantprodukte und gewinnt immer größere Bedeutung für die Ostmilch. Jährliche Umsatzsteigerungen von bis zu 66 Prozent. |
1966 |
Inbetriebnahme der neuen Butterei. Erste Produkte für Endverbraucher kommen auf den Markt: Mit 3M Schlagsahne, Quark- und Joghurtprodukten sowie Trinkschokolade erschließt das Unternehmen neue Segmente. |
1968 |
Die Trocknungsanlage V geht in Betrieb. Die Sprühkapazität verdoppelt sich. |
Uelzena Milchveredlung
Wachwechsel in Uelzen: Auf Firmengründer Dr. Max Miethke folgt 1970 Hauptgeschäftsführer Dr. Gottfried Haubold. Das Sortiment wird ausgeweitet, um Preisschwankungen und kostenträchtige Interventionsberge ausgleichen zu können. Der Markenname Uelzena gewinnt an Bedeutung und führt zu einer Änderung der Firmenbezeichnung. Als neuer Absatzmarkt bereichert Berlin das Geschäft. 1978 übernimmt Dr. Peter Adolph die Leitung des Unternehmens.
1971 |
Exquisit-Edelbutter wird als Premiumprodukt im Markt etabliert. |
1972 |
Das Unternehmen firmiert fortan als Uelzena Milchwerke eGmbH. |
1972 |
Gründung des ersten firmeneigenen Frischdienstes 3M Sahne-Vertrieb GmbH in Berlin. 60 Mitarbeiter versorgen den Berliner Markt mit Frisch- und Trockenprodukten sowie Handelswaren, vor allem Käse. |
1974 |
ButtermilchQuark kommt auf den Markt, ebenso Fruchtgetränkepulver als erste Nicht-Milch-Produkte. |
1975 |
Aus der Uelzena Milchwerke eGmbH wird die Uelzena Milchwerke eG. |
1977 |
Uelzena macht erstmals mehr als 200 Millionen DM Umsatz. |
1983 |
Inbetriebnahme der ersten Butterfettanlage in Uelzen |
1983 |
Zusammen mit den Stadtwerken Uelzen setzt Uelzena in einer neu gegründeten OHG verstärkt auf umweltfreundliche Energie und bringt ein Motoren-Heizkraftwerk mit Wärme-Kraft-Kopplung ans Netz. |
Begrenzte Rohstoffbasis
Mit Einführung der Milchquote durch die Europäische Gemeinschaft und durch stetig wachsende Milchpulver- und Butterberge am Markt beginnen schwierige Jahre für Uelzena. Das Unternehmen verliert 40 Prozent der Milchanlieferung, die Mitarbeiterzahl sinkt um 20 Prozent. Uelzena besinnt sich auf das Kerngeschäft im Trocknungs- und Milchfettbereich und reagiert mit einer strategischen Neuausrichtung: Uelzena positioniert sich als Dienstleister für die lebensmittelverarbeitende Industrie.
1984 |
Einführung der Mengenbegrenzung „Milchquote“ durch die Europäische Gemeinschaft |
1989 |
Tiefpunkt in der Milchanlieferung |
1989 |
Mit der Grenzöffnung gewinnt die Region Ost-Niedersachsen und damit auch Uelzena neues Hinterland. |
Neue Chancen
Kaffee- und kakaohaltige Getränkepulver gewinnen an Bedeutung. Mit der Grenzöffnung erweitert sich auch der Markt für Uelzena: In Bismark (Altmark) entsteht eine neue Produktionsstätte. Die Milchfettverarbeitung im Bereich Butter und Butterfett wird ausgebaut, das Frischesortiment hingegen eingestellt. Dieser Schritt in Richtung der heutigen Firmenstrategie sichert die Unabhängigkeit vom EU-gesteuerten Milchmarkt.
1990 |
Uelzena nimmt erstmals an der Fachmesse Food Ingredients teil. |
1991 |
Die Altmark-Käserei Uelzena GmbH in Bismark wird im neuen Bundesland Sachsen-Anhalt gegründet. Neubau einer Käserei "auf der grünen Wiese" für 60 Millionen DM – bis dahin die höchste Investition in der Firmengeschichte. |
1995 |
Als eines der ersten Unternehmen der Milchindustrie erhält Uelzena die Zertifizierung nach DIN ISO 9001. |
1997 |
Die neu erbaute Butterei geht in der Altmark-Käserei in Bismark in Betrieb. Inzwischen sind insgesamt 80 Millionen Euro am Standort investiert worden. |
1997 |
Die Unternehmensgruppe erwirbt die Hoche Butter GmbH. Tourierbutter und der Markenartikel Butaris erweitern das Sortiment. Uelzena positioniert sich als Spezialist im Milchfettsortiment auf dem Markt. |
1999 |
Umfirmierung in Uelzena eG. Neuer Slogan: „Wir veredeln mit Genuss“. |
Ausrichtung zum Spezialisten für Nahrungsmittel
Die Zertifizierung für spezielle Produktbereiche wie Bio- oder Kosher- und Diät-Produkte eröffnen neue Märkte. Die Umsetzung individueller Kundenwünsche rückt in den Mittelpunkt der Arbeit. Uelzena vollzieht den Wandel zum Food-Technologie-Experten und vermarktet sich erfolgreich international auf Messen im europäischen Ausland. Das Unternehmen wächst weiter.
2003 |
Übernahme von H. Schoppe & Schultz GmbH & Co. KG, Spezialist für Private-Label-Instantgetränke in den Bereichen Handel, Vending und Hotels, Restaurants und Cafés |
2003 |
Übernahme der Grub Café-Handelsgesellschaft mbH, Spezialist für Instantgetränke für Vending, Office-Service und Catering |
2005 |
Übernahme der TRILACTIS GmbH und damit Erweiterung der Geschäfte im Bereich Butter und Butterfette |
2006 |
Übernahme der WS Warmsener Spezialitäten GmbH (ehemals Wortmeyer & Söhne GmbH) und damit Stärkung der Marktsegmente Feinkostindustrie und Süßwarenproduktion |
Neue Investitionen, neues Wachstum
Mit zahlreichen Investitionen an den Standorten stärkt die Uelzena-Gruppe ihre Wettbewerbsfähigkeit. Der Lebensmittelmarkt für Magermilchpulver ist für das Unternehmen weiter von strategisch wichtiger Bedeutung. In Neumünster beginnt 2012 zusammen mit drei Partnern ein großes Bauvorhaben: In nur zwei Jahren entsteht dort das größte und europaweit modernste Milchtrockenwerk. Der Ausbau der Produktionskapazitäten und die Erweiterung der Firmengruppe wirken sich positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmensgruppe aus.
2009 |
Uelzena erweitert das Produktsortiment und führt ein neues Butterprodukt ein: Butaris cremigfein. |
2010 |
Inbetriebnahme des Trockenturms XI in Uelzen |
2010 |
Werk II am Standort Warmsen nimmt den Betrieb auf. |
2012 |
Einführung der Marke nutrineo für den gesamten Bereich der Produktion gesundheitsbezogener Kundenartikel |
2012 |
Spatenstich für den Neubau von Deutschlands größtem und europaweit modernstem Milchtrockenwerk (MTW) in Neumünster, das größte Bauvorhaben in der Firmengeschichte |
2013 |
Start der Verarbeitung von Rohmilch in Rahm und Magermilchkonzentrat im MTW Neumünster |
2013 |
Produkteinführung des Mischstreichfetts Buvita |
2013 |
Die Uelzena-Gruppe erwirtschaftet erstmals über 500 Millionen Euro Umsatz. |
2014 |
Ein innovatives erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk erzeugt am Standort Uelzen Wärme, Dampf und Strom und sorgt für weitreichende Verringerung der CO2-Emissionen. |
2014 |
Inbetriebnahme des Sprühturms am MTW Neumünster |
2015 |
Inbetriebnahme eines Blockheizkraftwerks der Altmark-Käserei am Standort Bismark |
2016 |
Uelzena verarbeitet erstmals mehr als 530 Millionen Kilogramm angelieferte Milch. |
2016 |
Die Altmark-Käserei erzeugt über 80 Prozent ihres Strombedarfs über das Blockheizkraftwerk (BHKW). Ein Großteil der anfallenden Wärme verbleibt im Wärmebedarf des Standorts. |
2017 |
Jörn Dwehus wird Hauptgeschäftsführer der Uelzena-Gruppe und löst Claus-Peter Witt als Vorstandsvorsitzenden ab. |
2017 |
Zum siebten Mal im laufenden Jahrzehnt liegt die Auszahlungsleistung über dem Bundesdurchschnitt: 36,54 ct/kg (Bundesdurchschnitt: 36,19 ct/kg). |
2017 |
Start des Pilotprojekts Nachhaltigkeitsmodul Milch. |
Molkerei im Unternehmensausbau
Sehr preisvolatile Absatzmärkte prägen das letzte Drittel des Jahrzehnts. Das 2003 übernommene Geschäft mit Instantgetränken (neue Marke: Schoppe Instant Beverages) und die hochwertige Käseproduktion „ohne Gentechnik“ entwickeln sich positiv und sind wichtige Säulen neben dem klassischen Zutatengeschäft. Strategisch stellt sich die genossenschaftliche Uelzena-Gruppe auf wachsende Milchrohstoff-Anlieferungen ein. Um Verarbeitung und Absatz sicherzustellen, startet ein weitreichender Investitionsplan. Die Basis: ein Konsortialkredit in Höhe von 120 Millionen Euro.
2018 |
Millionen-Investitionen in Lager- und Produktionstechnik: Bau eines modernen Hochregallagers und Umrüstung auf neue Trocknungstechnik. Investitionen von insgesamt 31 Millionen Euro. |
2018 |
Vermarktungsstart: Käse „ohne Gentechnik“ nach VLOG-Standard |
2018 |
Die TRILACTIS GmbH wird auf die Hoche Butter verschmolzen. |
2019 |
Inbetriebnahme des Hochregallagers mit fast 13.000 Palettenplätzen |
2019 |
Abschluss der Modernisierung und Erweiterung des Milchturms am Standort Uelzen |